Seit mehreren Jahren finden in Greding (Lkr Roth) die Landesparteitage der bayerischen AfD statt. Weitgehend unbehelligt von gesellschaftlichem Widerstand hat die Partei dort einen Ort gefunden, an dem sie in Ruhe über programmatische Eckpunkte diskutieren kann, Ämter innerhalb der Partei besetzt oder sich auf anstehende Wahlen vorbereitet. Kurz: Greding ist der Ort geworden, an dem die bayerische AfD ihre zentralen Entscheidungen trifft und damit die organisatorischen Voraussetzungen schafft, um weiter an gesellschaftlichem Einfluss zu gewinnen.
Dabei hat Greding mehrere Vorteile für die extrem rechte Partei: Die zentrale Lage und damit verbundene kurze Anreisezeiten aus allen Ecken Bayerns, das “Hippodrom” als Veranstaltungsort, dessen Besitzer sich nicht an den radikalen Mieter*innen zu stören scheint und dass sie dort ihre Parteitage weitestgehend ungestört durchführen kann.
Zwar verfügt die AfD vor Ort kaum über lokale Verankerung wie etwa einen Ortsverein und aus der Gredinger Zivilgesellschaft werden regelmäßig Protestaktionen organisiert, allerdings blieb der lokale Protest sich bisher meist selbst überlassen und die Akteur*innen vor Ort auf sich alleine gestellt. Damit ist in Greding zu beobachten, was sich gerade vielerorts in der BRD vollzieht: Trotz Protest aus der örtlichen Zivilgesellschaft können extrem rechte Akteur*innen gerade in ländlichen Regionen vollkommen angstfrei und ungestört agieren.