Wann
Mittwoch - 08.01.2020
18:00 Uhr
Wo
Vortragssaal des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
Schönfeldstraße 5
80539 München
Eine Veranstaltung des Historischen Verein von Oberbayern
Im September 1919 sowie im März 1920 fanden vor einem Münchner Volksgericht zwei Prozesse gegen bei der Erschießung von 10 Menschen im Luitpoldgymnasium beteiligte oder lediglich anwesende Rotgardisten statt. Von 19 Angeklagten wurden acht zum Tode verurteilt und in Stadelheim erschossen. Die Prozesse waren zentraler Bestandteil für die Entstehung des Mythos Geiselmord, der die Rezeption der Münchener Räterepublik im kommenden Jahrhundert entscheidend prägte. In seinem Vortrag beleuchtet Korb die fragwürdige Gerichtspraxis, die Tat im Luitpoldgymnasium sowie entwirft ein Soziogramm der meist bayerischen Angeklagten. Der Prozess wirft zudem Schlaglichter auf die innenpolitischen Zerwürfnisse in der bayerischen Regierung Hoffmann und ihren Umgang mit der Todesstrafe.
Der Münchner Historiker Alexander Korb ist seit 2010 Associate Professor in Neuerer Europäischer Geschichte an der University of Leicester. Von 2012-2018 war er Direktor des Stanley Burton Centre for Holocaust and Genocide Studies. Seine Veröffentlichungen befassen sie mit den Reaktionen der deutschen Bevölkerung auf die Judenverfolgung, mit Kollaboration und kollektiver Gewalt in (Süd-)Osteuropa während des Zweiten Weltkriegs, sowie mit den Positionen völkischer Intellektueller und Journalisten vor, während und nach der Herrschaft des Nationalsozialismus.
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