Wann
Dienstag - 23.10.2018
19:00 - 21:00
Wo
LMU - Hauptgebäude
Geschwister-Scholl-Platz 1
München
Vortrag von und Gespräch mit Dr. Philipp Lenhard, Di., 23.10.2018, 19 Uhr c.t., N020 kleiner Physikhörsaal, HGB LMU (Geschwister-Scholl-Platz 1)
Der Begriff Antisemitismus taucht nahezu täglich in den Medien auf. An Meldungen über Angriffe auf Juden und jüdische Einrichtungen haben sich die meisten Deutschen schon fast gewöhnt. Und selbst wenn Ereignisse wie die Berliner „Gürtelattacke“ oder der bewaffnete Überfall auf ein jüdisches Restaurant in Chemnitz kurzfristig für öffentliche Empörung sorgen, sind diese nach ein paar Tagen schon wieder vergessen. Dieser Gleichgültigkeit versucht die Politik mit Warnungen vor einem „neuen 1933“ entgegenzutreten. Der Blick richtet sich damit automatisch auf die extreme Rechte, die tatsächlich einen großen Teil antisemitischer Straftaten zu verantworten hat. Doch darf der Antisemitismus, wenn er wirksam und in all seinen Erscheinungsformen bekämpft werden soll, nicht auf den alten und neuen Nationalsozialismus reduziert werden. Vielmehr ist er als gesamtgesellschaftliches Phänomen zu analysieren, das in einer langen europäischen (und islamischen) Tradition steht.
Der Vortrag skizziert diese Geschichte des Antisemitismus, zeigt verschiedene Formen der Judenfeindschaft auf und wendet sich dann den wichtigsten Theorien zu, die den unbegreiflich scheinenden Hass auf Juden erklären sollen. Im letzten Teil soll über die Theorie hinausgegangen werden – schließlich geht es nicht nur ums Verstehen, sondern darauf basierend auch um Maßnahmen gegen die noch immer grassierende Judenfeindschaft.
Dr. Philipp Lenhard ist Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München.
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