Vortrag „Mehr als eine Flaschenpost in die Zukunft. Zur Geschichte antifaschistischer Archive im 20. Jahrhundert“. Mit Prof. Dr. Christoph Kopke.

Wann
Sonntag - 27.10.2024
17:00 Uhr

Wo
Feierwerk, Farbenladen
Hansastraße 31
81373 München

Details

Vortrag „Mehr als eine Flaschenpost in die Zukunft. Zur Geschichte antifaschistischer Archive im 20. Jahrhundert“. Mit Prof. Dr. Christoph Kopke (Hochschule für Wirtschaft u. Recht, Berlin).

Finissage der Ausstellung „a.i.d.a. proudly presents: Archive in Aktion“. Um 17.00 Uhr im Farbenladen, Hansastr. 31. Es gilt ein Einlassvorbehalt!

Zum Vortrag:

Rund ein halbes Dutzend unabhängiger antifaschistischer Archive arbeiten gegenwärtig in der Bundesrepublik. Die überwiegend von ehrenamtlich Engagierten getragenen Institutionen sammeln Dokumente und Informationen zur Geschichte, Ideologie und Praxis der extremen Rechten und thematisch verwandter Strömungen. Diese Informationen stehen der kritischen Öffentlichkeit, zivilgesellschaftlichen Akteuren und der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung. Doch das Sammeln von Quellen zur extremen Rechten begann bereits mit dem Aufkommen des Faschismus nach dem ersten Weltkrieg. Nach 1945 sammelten Überlebende des Faschismus Dokumente aus den Jahren von 1933 bis 1945, Berichte über Verfolgungsschicksale und auch die Materialien, die extrem rechte Gruppen oder Personen nach 1945 produzierten.

Dr. Christoph Kopke ist Professor für Politikwissenschaft und Zeitgeschichte an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin. Er hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte des Nationalsozialismus und der extremen Rechten vorgelegt. Jüngst u.a.:

Vom „Glauben an Deutschland“ zur Penzberger Mordnacht. Die Geschichte des Hans Zöberlein, in: Wolfgang Proske (Hrsg.), Täter, Helfer, Trittbrettfahrer. Band 16: NS-Belastete aus München. Gerstetten (Kugelberg Verlag) 2023, S. 295-303.

Rechtsextrem: Biografien nach 1945. Berlin u.a. (De Gruyter Oldenbourg) 2023, 485 S. (Herausgeber zus. mit Gideon Botsch und Karsten Wilke).

 

Zur Ausstellung:

Zeugs abstauben, Stapel bilden, möglichst viel von dem Fascho-Kram in die Finger kriegen. Die Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München – meist nur unter dem Kürzel a.i.d.a. bekannt – tut genau das. Ein spannendes Leben mit Leitzordnern und Klarsichtfolien. Um den 35. Geburtstag des a.i.d.a.-Archivs richtig zu würdigen, präsentiert die Ausstellung Künstler*innen, die durch ihre Arbeiten aufklären oder aufmischen. Z.B die Ludwigshafener Sammlung „What are you fighting for?“ oder die Berliner „DADA-Bibliothek“. Eingerahmt werden die künstlerischen Arbeiten durch handverlesene Archivalien aus dem Bestand von a.i.d.a. und durch das Kurzfilmprogramm „Auf dem rechten Auge blind“.

„Archive in Aktion“ fragt nach dem, was Archive lebendig macht und in zivilgesellschaftliche Bewegung bringt. Kuratorischer Ausgangspunkt ist nicht die Provenienz von Archivalien im Zeitalter ihrer digitalen Erschließbarkeit, sondern aufzuzeigen, wie aus Speichern Erkenntnisse für unsere Demokratie ausgelesen werden. Woher kommt die Energie, die – wie im Äther – das Rauschen der Informationen in Stille verwandelt, mit der erst Handlung möglich wird? Zwei Wochen stellt ARCHIVE IN AKTION im Feierwerk Farbenladen Verfahren vor, die produktives Wissen für die Zivilgesellschaft entstehen lassen. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zu den gezeigten Archiven begleitet die Ausstellung.

 

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