Wann
Donnerstag - 29.03.2018
20:00 - 21:30
Wo
Ligsalz 8
Ligsalzstraße 8
80339 München
Was macht eine solidarische Imkerei aus?
Es ist ein zentrales Prinzip der solidarischen Landwirtschaft, einerseits die Produzierenden vom Preis- und Produktionsdruck des Marktes zu befreien und andererseits den Konsumierenden die Möglichkeit zu bieten den Produktionsprozess mitzugestalten. Nicht Gewinnmaximierung ist das ökonomische Ziel, sondern die Fragen: „Was brauchen wir? Und welche Landwirtschaft bzw. welche Imkerei wollen wir?“
Damit trifft Bedarfsökonomie auf Agrarökologie, denn das Konzept der solidarischen Imkerei geht über die Bienenhaltung hinaus. Für mich gehört es zu meinen Aufgaben als Imker, für ein insektenfreundliches Landschaftsbild Sorge zu tragen, das ein reichliches Nahrungs– und Nistangebot, als Lebensgrundlage für eine vielfältige Flora und Fauna bietet. Meine Zusammenarbeit mit der solidarischen Landwirtschaft am Donihof in Mammendorf ist hierfür ideal, beispielsweise durch die Saatgut-Kooperation mit dem Netzwerk Blühende Landschaften oder dem Aufbau einer Streuobstwiese.
Das Modell der solidarischen Imkerei bietet mir aber auch die Freiheit, dass ich den Produktionsdruck nicht an die Bienen weitergeben muss. Vielmehr kann ich mich darum kümmern ein Haltungskonzept zu entwickeln, das den Bienen einen größtmöglichen Spielraum zur Entfaltung lässt. Dabei muss ich nicht auf eine maximal mögliche Bienenvölkerzahl setzen.
Ein weiterer Vorteil: Durch dieses gemeinschaftlich getragene Konzept entfällt die zeit- und energiefressende Produktvermarktung ebenso, wie ein schickes und teures Design und die Bürokratie der Bio-Zertifizierung. Stattdessen können wir zusammen auf Vertrauen, Dialog und Transparenz bauen. Und mehr noch: Ihr wollt selbst zu den Bienen mitkommen? Zum Reinschnuppern oder Selberlernen werde ich in der kommenden Saison regelmäßige Termine und Kurse ankündigen. Beim Abend in der Ligsalz möchte ich euch von der Situation der Honigbienen und Insekten berichten, um diese dann mit der marktorientierten Landwirtschaft und unseren Alltag in Verbindung zu setzen. Am Beispiel der solidarischen Landwirtschaft und Imkerei können wir dann über alternative, bedarfsorientierte Modelle diskutieren.
Bei Fragen oder Interesse an Infomaterial, gerne unter [email protected] melden oder auf der Seite des Netzwerks solidarische Landwirtschaft mehr über die Schwarmstimmung erfahren.
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