Mobi-Vortrag: EZB-Eröffnung crashen – Kapitalismus überwinden!

Wann
Freitag - 06.03.2015
20:00 - 22:00

Wo
Kafe Marat
Thalkirchnerstraße 102
München

Details

Mobilisierungs-Vortrag zu den Protesten gegen die Eröffnung der neuen Europäischen Zentralbank (EZB) am 18. März in Frankfurt am Main. Der Vortrag wird von Genoss_innen vom „…ums Ganze!“-Bündniss gehalten.
Die Veranstaltung beginnt pünktlich!Bild_1

Veranstaltet durch:

de|con|struct reality und
kritik&praxis | radikale Linke [f]rankfurt

deconstructreality.blogsport.eu
kritikundpraxis.org
umsganze.org
kafemarat.blogsport.de

Aufruf von de|con|struct reality:

Der Kapitalismus und die von der Europäischen Zentralbank autoritär durchgesetzte Sparpolitik verursachen in Südeuropa eine soziale Katastrophe. In Griechenland können immer mehr Menschen ihre grundlegenden Bedürfnisse nicht mehr befriedigen. Die Lebensmittelpreise sind in den letzten Jahren rasant gestiegen, eine angemessene medizinische Grundversorgung ist faktisch nicht mehr existent und kaum jemand kann es sich leisten, wenn es kalt ist, zu heizen. Zynischerweise sind Menschen, die überhaupt noch ein Dach über dem Kopf haben, gar noch in einer privilegierten Lage, zu Zeiten, in denen jede_r dritte Griech_in die Monatsmiete oder Hypothek für die eigene Wohnung nicht mehr zahlen kann. Auch die Suizidrate steigt konstant. Viele andere europäische sogenannte „Krisenländer“, haben mit ähnlichen Konsequenzen aus massenhafter menschlicher Not und Verelendung zu kämpfen. Dies sind nur die aktuellsten und sichtbarsten Auswirkungen des von der “Troika” durchgesetzten Spardiktats und gleichzeitig Belege dafür, dass Kapitalismus immer wieder strukturell Armut, Elend und Tod hervorbringt – und dies mittlerweile sogar wieder am Rande des als stabil und wohlhabend geltenden kapitalistischen Zentrums namens EU. Das zeigt, dass ökonomische “Notwendigkeiten”, wie die Rückzahlung von Krediten, die Stabilität der Märkte und der heilige Gral der Wettbewerbsfähigkeit im Kapitalismus nun mal wesentlich schwerer wiegen, als das reale physische wie psychische Wohlergehen unzähliger Menschen.
Die EZB ist nicht bloß eine normale Bank, sondern als Mitglied dieser sogenannten „Troika“, eine der zentralen EU-Institutionen, die für die autoritäre Durchsetzung und Überwachung der, euphemistisch als „Strukturanpassungsreformen“ bezeichneten und vielen Ländern aufgezwungenen Sparmaßnahmen, welche die kapitalistische Verwertungskrise der letzten Jahre angeblich alternativlos machte. Am 18. März soll in Frankfurt die neue Zentrale der EZB feierlich eröffnet werden. Für uns steht dieses Gebäude symbolisch für das menschenverachtende Krisenregime der EU. Doch auch die EZB ist nur notwendiger Teil eines Systems, dessen Logik einzig und allein auf der ökonomischen Verwertung der zum Humankapital degradierten Menschen im Sinne der Profitmaximierung basiert. Denn auch außerhalb der Krisen, die diese organisierte Traurigkeit zwangsläufig und ungeachtet des damit verbundenen menschlichen Leids immer wieder hervorbringen muss, zwängt uns dieses System unentwegt in ein falsches Ganzes aus Lohnarbeit und Konsum. Damit beraubt uns der Kapitalismus zu großen Teilen der Kontrolle und Selbstbestimmung über unser eigenes Leben, unsere Wünsche und Bedürfnisse. Ein Zurück zum repressiven kapitalistischen „Normalvollzug“ und dessen alltäglichen Zumutungen kann also keine wünschenswerte Option sein. Deswegen protestieren wir am 18. März nicht einfach gegen die EZB oder die autoritäre europäische Krisenpolitik, sondern sehen unseren Protest als einen Angriff auf die umfängliche Krise unseres Lebens – den Kapitalismus selbst.
Daher lasst uns zusammen mit Genoss_innen aus ganz Europa am 18. März in Frankfurt am Main ein Zeichen setzen, gegen den Kapitalismus und für eine befreite, solidarische und an den menschlichen Bedürfnissen orientierte Gesellschaft!

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