Wenn es so etwas wie akademische Rockstars geben sollte, dann wäre die US-amerikanische Wissenschaftstheoretikerin Donna J. Haraway eine der ganz großen im intellektuellen Äquivalent der Rock’n’Roll Hall of Fame. Haraway ist eine der Vordenker*innen der Science and Technology Studies und des Neuen Materialismus, sowie, fast schon nebenbei, eine der einflussreichsten feministischen Denkerinnen des späten 20. Jahrhunderts. Ihre Texte zeichnen sich zum einen durch ihren unverwechselbar blumigen, mit Metaphern und Bildern durchtränkten Schreibstil aus, und zum andern durch eine ausgeprägte Skepsis gegenüber jeder Form von Normativität und gesellschaftlichen Machtstrukturen aller Arten. Dieser Vortrag wird einige von Haraways Denkfiguren vorstellen und kontextualisieren, u. A. die Cyborg. “Ein Manifest für Cyborgs” (1985), Haraways wohl berühmtester Text, ist eine polemische Auseinandersetzung mit Technologie, Natur und Gesellschaft — und damit, wie alle diese Themen miteinander zusammenhängen.

Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.