Wann
Mittwoch - 31.05.2023
19:00 - 23:00
Wo
EineWeltHaus
Schwanthalerstr. 80
80336 München
Einladung zur Buchvorstellung
Wer am Abgrund tanzt – Notizen zu den Münchner Jahren zwischen Räterepublik und Hitlerputsch
1919 bis 1923 von Günther Gerstenberg
Es lesen: Cornelia Naumann, Robert Valentin Hoffmann und Wolfgang Rommerskirchen
Nach der blutigen Liquidierung der Münchner Räterepublik Anfang Mai 1919 wird die bayrische Hauptstadt zu einem Hort revanchistischer, rechtsnationalistischer, antisemitischer und gewaltbereiter Gruppen, die Schritt für Schritt die Meinungsführerschaft und den öffentlichen Raum zu erobern suchen. Die Arbeiterbewegung stemmt sich diesem Trend vergeblich entgegen. Im »außerbayrischen, feindlichen Ausland« äußern 1921 angesehene Zeitungen wie die Karlsruher Zeitung, das amtliche Organ der badischen Staatsregierung, ihr Befremden über die weiß-blauen Zustände und erkennen die Gründe dafür darin, dass »ein nicht unerheblicher Bruchteil der Bevölkerung von einer Rohheit des Fühlens und Denkens ist, dass man sich versucht fühlt, den Aschanti-Neger im Vergleich mit diesen eigentümlichen Bundesbrüdern als den Träger der höheren Zivilisation anzusprechen«. Und Kurt Tucholsky fordert in der Weltbühne: »Reisende, meidet Bayern!« – München im Umbruch: Modernisierung, Not, Arbeitskämpfe, kalter Bürgerkrieg, der drohende Vorschein der Diktatur. Jahre später erhält München deshalb den »ehrenvollen« Titel »Hauptstadt der Bewegung«.
in Zusammenarbeit mit
Marx Engels Stiftung und der JW-Leserini
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