Wann
Freitag - 28.02.2014 - 02.03.2014
Ganztägig
Wo
EineWeltHaus
Schwanthalerstr. 80
80336 München
KRISEN DES EUROPÄISCHEN MIGRATIONS- UND GRENZREGIME. 9. TAGUNG DES NETZWERKES FÜR KRITISCHE MIGRATIONS- UND GRENZREGIMEFORSCHUNG
28.02.-02.03.2014, EINEWELTHAUS, MÜNCHEN
Das europäische Migrations- und Grenzregime steckt in mehrfachen Krisen. Die vielfachen Toten vor Lampedusa sind nur das tragischste Anzeichen dafür. Während der Ausbau einer hochtechnologisierten, und demokratisch nicht kontrollierten Grenze voranschreitet, hat sich innerhalb Europas ein veritabler flüchtlingspolitischer Frühling entwickelt, der das europäische Migrationsregime kraftvoll herausfordert.Gleichzeitig ist aber ein Aufflammen rassistischer und rechtspopulistischer Hetze in Europa spürbar, die sich gegen Geflüchtete, aber auch Unionsbürger_innen richtet. Die Rede über die so genannten „Armutsmigrant_innen aus Osteuropa“ hat eine diskursive Gemengelage alter rassistischer, oftmals antiziganistischer Figuren ergeben, die sich gegen die Freizügigkeit und Personenmobilität in Europa richtet, und damit an dem Fundament einer homogenen europäischen Staatsbürgerschaft rüttelt.
Doch genau jenseits dieses eher phänomenologischen Befundes ist eine unabhängige und kritische Wissensproduktion gefordert, um die neuen Konjunkturen der gesellschaftlichen Auseinandersetzung um Mobilität, Migration und Rassismus zu analysieren. Aus diesem Grund richtet das Netzwerk „Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung“ (kritnet) seine 9. Tagung als Arbeitstagung aus, in der eine solche Analyse vorgenommen werden soll, mit dem expliziten Ziel, auf dem Feld der Wissensproduktion und antirassistischen Politik weiter handlungsfähig zu bleiben.
Das Netzwerk hat sich 2008 mit dem Ziel gegründet, kritische Wissensproduktion zu Migration, Rassismus und Grenzpolitiken am Schnittpunkt von Universität und außer-universitären Bewegungen und Initiativen zu fördern. Mit halbjährlichen Tagungen, inhaltlichen Vernetzungsprojekte, eigenen Publikationen und politischen Interventionen in die öffentliche Debatte hat kritnet eine effektive Praxis herausgebildet, dessen Wirkungsradius sich nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in eine breitere Öffentlichkeit erstreckt. Hervorzuheben sind etwa die Aufrufe „Demokratie statt Integration“, „Freiheit statt Frontex“ und „Solidarität statt Rassismus“, die als politische Interventionen einigen Widerhall fanden. Gleichzeitig hat das Netzwerk gerade auf dem Feld der Wissenschaften theoretische wie auch methodologische Impulse gegeben und einen Beitrag zur Entwicklung einer kritischen und unabhängigen Wissensproduktion geleistet. Mittlerweile sind dem Netzwerkmehr als 300 Mitglieder aus Wissenschaft, Kunst und Aktivismus beigetreten, die für ein breites Wissen und eine Beschäftigung mit den verschiedensten Themen im Felde der Grenz- und Migrationspolitiken stehen.
Mit der 9. Tagung soll – im Rückgriff auf in den letzten Jahren entwickelte Methoden- und Theorieansätze sowie auf die Expertise der Mitglieder des kritnet-Netzwerkes – in fünf inhaltlichen Feldern eine Positionsbestimmung und aktuelle Analyse vertiefend erarbeitet werden, um eine aktuelle Analyse, die Notwendigkeit kritischer Forschung sowie die Möglichkeiten inhaltlicher Auseinandersetzung vorzunehmen.
PROGRAMM
FREITAG, 28.02.2014
15.00-16.00 Uhr: Anmeldung mit Worldcafé
16.00-17.30 Uhr: Begrüßung und Programmvorstellung
17.30-19.30 Uhr: Vorstellung der Workshop-Tracks
ab 20.00 Uhr: Freie Abendgestaltung
SAMSTAG, 01.03.2014
10.00-12.30 Uhr: Aufteilung in parallele Workshops:
Track 1: „Kämpfe um ein Recht auf Rechte“, Moderation, Workshop-Leitende: Birgit Neufert, Helge Schwiertz, Maurice Stierl
Track 2: „Unionsbürgerschaft, Freizügigkeit, Arbeit“, Moderation, Workshop-Leitende: Lisa Riedner, Veit Schwab
Track 3: „Externalisierung und Global Approach“, Moderation, Workshop-Leitende: Thomas Böwing, Stephan Dünnwald, Maria Schwertl
Track 4: „Grenzregime“, Moderation, Workshop-Leitender: Bernd Kasparek
Track 5: „(Neo-)Rassismus“, Moderation, Workshop-Leitende: Tania Mancheno
12.30-14.00 Uhr: Mittagspause
14.00-19.00 Uhr: Weiterarbeit in den fünf Workshops
ab 19.00 Uhr: Abendessen
ab 21.00 Uhr: Abendprogramm
SONNTAG, 02.03.2014
10.00-12.00 Uhr: Vorstellung der Workshop-Debatten
12.00-14.00 Uhr: Abschluss-Plenum
14.00-16.00 Uhr: Mittagessen, weitere Koordinierungen, Netzwerkknotentreffen
Ende gegen 17h
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