Wann
Donnerstag - 08.03.2018
19:30 - 22:00
Wo
EineWeltHaus
Schwanthalerstr. 80
80336 München
Fortsetzung der Diskussionsveranstaltung des AK Gegenargumente
G20-Gipfel in Hamburg – außer Randale nichts gewesen?
Der Hamburger G20-Gipfel ist über ein halbes Jahr her. Aber noch immer wird er regelmäßig öffentlich nachbereitet.
Glaubt man dem Tenor dieser Nachbereitung, dann bestand der Gipfel darin, dass freche Linke ihn störten, brave Bürger in Angst & Schrecken versetzten, rechtschaffene Mülltonnen und unschuldige Autos anzündeten, also auf ganzer Linie „Staatsversagen“ vorlag. Weshalb jetzt immer noch interessant sein soll, ob die Chaoten ordentlich verfolgt, geschnappt und verurteilt werden; ob nicht das ganze Chaos hätte verhindert werden müssen usw.
Das ist erstens eine peinlich lächerliche Themenverfehlung. Als ob sich in Hamburg nicht Figuren getroffen hätten
– die die legitimen Chefs der zwanzig mächtigsten und reichsten Nationen der Erde sind;
– die, wie stets, keinerlei Hehl daraus machten, welche ganz anders dimensionierten Formen von Angst & Schrecken – von Hungerkatastrophen über Wirtschaftskrisen bis hin zu Kriegen – in dieser von ihnen beherrschten Welt üblich sind;
– die die Zuständigkeit dafür beanspruchen, also jedem anderen absprechen, wie damit umzugehen sei und was daraus zu folgen habe, dass die Welt so grauenhaft aussieht, wie sie sie beschreiben;
– die zugleich ohne Scheu herausstreichen, dass die „Verantwortung“, die sie für nicht weniger als die ganze „Menschheit“ reklamieren, für sie mit der beinharten Konkurrenz zusammenfällt, die sie gegeneinander führen;
– die frech verlangen, dass man ihnen das alles auch noch als Bemühen um die „Lösung von Menschheitsproblemen“ zugute hält.
Angesichts des ungeschminkten Zuständigkeitsanspruchs, den sie auf solchen Gipfeln mit- und gegeneinander und zugleich über alle anderen zelebrieren, ist die öffentliche Konzentration auf die gewalttätigen Demonstrationen am Rande zweitens nicht weniger als ein so umfassendes wie argumentloses Durchwinken des nicht nur und noch nicht einmal vorrangig auf Gipfeln praktizierten Anspruchs dieser Staatenelite.
Darum wollen wir Klarheit darüber stiften, was Gipfel dieser Art sollen, wie sie zur alltäglichen wirtschaftlichen und strategischen Staatenkonkurrenz passen und wie dazu die demokratische Tour gehört, kritische Bürger zum friedlichen Demonstrieren zu ermuntern und den als unfriedlich isolierten Rest umso härter von der Polizei abräumen zu lassen.
Das klärt dann sicherlich auch, wie man solche Veranstaltungen besser nicht kritisiert.
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