Filmvorführung zum Geburtstag von Olga Benario

Wann
Mittwoch - 12.02.2020
19:00 - 22:00

Wo
Barrio Olga Benario
Schlierseestr 21
81451 München

Details

Wir haben unseren Raum im Gedenken an die Kommunistin Olga Benario benannt. Am Geburtstag von Olga, dem 12.2., und zur Feier unseres einjährigen Bestehens wollen wir gemeinsam die Dokumentation „Olga Benario – Ein Leben für die Revolution“ von 2004 anschauen.

Der Film beginnt um ca 19:30 Uhr, davor gibts noch Essen gegen Spende!

Am 12.02. 1908 wurde Olga Benario-Prestes in München geboren. Bereits in jungen Jahren entwickelte sie ein politisches Bewusstsein und schloss sich der kommunistischen Jugendgruppe in Schwabing an. Im Alter von 17 Jahren zog sie nach Berlin in eine gemeinsame Wohnung mit dem Aktivisten und ihrem späteren Lebensgefährten Otto Braun. Dort wirkte Sie für den Kommunistischen Jugendverband in Neukölln und die KPD arbeitete.
Nur wenige Jahre später wurden sowohl Olga Benario als auch Otto Braun wegen Hochverrats verhaftet. Olgas Vater, ein sozialdemokratischer Anwalt, bewirkte ihre Freilassung.
Otto Braun wurde wegen Spionage und Hochverrat angeklagt und Inhaftiert. Am 11. April 1928 nutzten Olga Benario sowie eine bewaffnete Gruppe von Genossinen einen Besuchstermin im Kriminalgericht Moabit aus um Otto Braun zu befreien.
Im Anschluss flohen sie mit Hilfe des M-Apparats der KPD nach Moskau, wo Olga Benario eine militärische Ausbildung erhielt. 1931 beendet Olga weil sie Brauns Eifersuchtsanfälle kleinbürgerlich findet. Nach einzelnen Missionen im Untergrund Westeuropas wird sie Zurück in Moskau wird sie zum Präsidiumsmitglied der Kommunistischen Internationalen Jugend gewählt und zur Pilotin und Fallschirmspringerin ausgebildet.
1934 wird sie dem Brasilianischen Revolutionär Louis Carlos Prestes vorgestellt. Sie soll ihn als Schutzperson zurück nach Brasilien begleiten. Getarnt als wohlhabendes Paar in den Flitterwochen fahren die beiden mit dem Schiff nach New York und fliegen von Miami nach Brasilien. Auf der angeblichen Hochzeitsreise verlieben sich Prestes und Benario wirklich.
In Brasilien angekommen, arbeiten die beiden an dem Sturz des Vargas Regime. Doch die Revolution wird verraten und so müssen die beiden wie alle Kommunist*innen und Oppositionelle untertauchen. Erneut folgt ein Leben in der Illegalität, welches 1936 mit der Verhaftung Olga Benarios und Louis Carlos Prestes. Zu diesem Zeitpunkt ist Olga Benario schwanger.

Dies verhindert allerdings nicht ihre Auslieferung an das Naziregime in Deutschland. Trotz eines Austands im Gefängnis und weltweiten Protesten wird Olga Benario im Oktober 1936 nach Hamburg gebracht und von der SS ins Gestapo Hauptquartier gebracht.
Im Gefängnis in der Barnimstraße kommt am 27. November ihre Tochter Anita Leocadia zur Welt und darf 14 Monate lang bei ihr bleiben, bis Olgas Schwiegermutter es schafft, zumindest das Kind freizubekommen.
Olga Benario Prestes wird ins KZ Lichtenburg, dann ins KZ Ravensbrück gebracht.
In einem letztes Brief an Louis Carlos Prestes schreibt Sie:

„Ich habe für das Gerechte und Gute gekämpft, für die Verbesserung der Welt. Ich verspreche Dir, wenn ich jetzt Abschied nehmen muß, daß ich Dir bis zum letzten Moment keinen Grund geben werde, Dich meiner zu schämen. […] Ich werde stark bleiben und bin entschlossen, bis zum letzten Moment zu leben. Jetzt muß ich schlafen, damit ich morgen kräftig bin. Ich küsse Euch beide zum letzten Mal.”

Am 23 April 1942 wird sie in der zu diesen Zwecken von den Nazis extra umgebauten Psychiatrischen Klinik in Bernburg vergast.
Olga Benario hat ihr Leben lang für eine bessere Welt gekämpft. Ihr unerschütterlicher Mut und ihre Entschlossenheit dienen auch heute noch als Vorbild für Kommunist*innen auf der ganzen Welt.

Der Raum ist wie immer geöffnet ab 19 Uhr, der Film beginnt um ca 19:30 Uhr.

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