Wann
Dienstag - 07.02.2017
19:30 Uhr
Wo
KOFRA
Baaderstr. 30
München
1928: Ein Arzt kämpft für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch
Regie: Hans Tintner
In der Tradition des deutschen Arbeiterfilms der Weimarer Republik ein Drama um Not und Abtreibung. 1933 mussten Autor wie Hauptdarstellerin emigrieren, der Regisseur wurde 1942 vergast. Nach dem gleichnamigen Theaterstück des Arztes, Schriftstellers und Politikers Friedrich Wolf (1888 – 1953, Vater von Markus und Konrad Wolf).
Der Arzt und Kommunist Friedrich Wolf verfasste 1928 die Streitschrift Kunst ist Waffe und setzte das ein Jahr später, zu Beginn der Weltwirtschaftskrise, in seinem Theaterstück CYANKALI plausibel um. Statt der Strafverfolgung bei Schwangerschaftsabbruch fordert er eine humane Gesetzgebung und tritt für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen ein. Wenig später folgte die Filmversion von Hans Tintner, mehrfach verboten und schließlich von der Zensur freigegeben. Mit Machtübernahme der Nationalsozialisten verschwindet der Film aus den Kinos. 1977, fünf Jahre nach Einführung der Fristenregelung in der DDR, wird das Stück für das Fernsehen mit hochkarätigen Darstellern neu inszeniert. Beide Werke sind auf der DVD-Edition vereint.
Wie aktuell der Kampf um den Schwangerschaftsabbruch immer noch ist, zeigt sich in Deutschland an der wachsenden Zahl und Radikalität der sogenannten „Lebensschützer“.
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