EINE Schule für alle – hilft sie gegen soziale Ungleichheit an bayrischen Schulen? (auch online)

Wann
Mittwoch - 28.06.2023
18:30 - 20:30

Wo
Nachbarschaftshaus Gosten
Adam-Klein-Str. 06
90429 Nürnberg

Details

Viele Bundesländer haben in Reaktion auf den PISA-Schock die ständisch geprägte Dreigliedrigkeit des Schulsystems abgeschafft und mit der zusätzlichen Einführung der Gemeinschaftsschule die herkunftsbezogene Ungleichheit von Kindern zumindest abgemildert. Bayern hält dagegen am gegliederten Schulsystem fest und bildet bei der Durchlässigkeit und dem Übergang ans Gymnasium bundesweit das Schlusslicht. Und der Freistaat ist eines der wenigen Bundesländer, das die Einrichtung der Gemeinschaftsschule bislang nicht vorsieht. Was bedeutet das Festhalten am gegliederten Schulsystem für die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in Bayern? Und kann die Gemeinschaftsschule einen Ausweg für die Bildungsungleichheiten bieten?

Dazu diskutieren wir mit
Nicole Gohlke (MdB, Sprecherin für Bildung und Wissenschaft der Fraktion DIE LINKE.) und
Ulrich Vieluf (Bildungsforscher, der die Einführung der Berliner Gemeinschaftsschule begleitet hat)

Im Anschluss get together mit Brezn und Getränken!

Zum Hintergrund
Seit PISA (2000) ist es offensichtlich: in keinem anderen OECD-Staat hängt der Bildungserfolg der Kinder so stark von der sozialen Herkunft ab wie in Deutschland. Dieser «PISA-Schock» hat einiges in der bildungspolitischen Debatte in Bewegung gebracht. Und es wurden auch einige Erfolge erreicht: die frühkindliche Bildung und auch der schulische Ganztag wurden massiv ausgebaut. Der Abbau herkunftsbedingter Ungleichheiten wurde jedoch nicht erreicht; die soziale Schere öffnet sich weiter. Dabei ist die Situation in den einzelnen Bundesländern durchaus unterschiedlich. So hält Bayern bei den Kompetenzen von Viertklässler*innen in Deutsch und Mathematik seit Jahren den Spitzenplatz (IQB 2022) unter den Bundesländern, zugleich weist es aufgrund seines Festhaltens am dreigliedrigen Schulsystem große Defizite in der Chancengerechtigkeit und Durchlässigkeit auf. Bei den Übergangsquoten zum Gymnasium wie beim Ausbau des Ganztags bildet Bayern das Schlusslicht im Ländervergleich. Der aktuelle Lehrkräftemangel verschärft die Situation an den Schulen zusätzlich, fehlen diese doch insbesondere an den Schulen, die eine weniger privilegierte Schüler*innenschaft aufweisen.

Online teilnehmen:
https://eu01web.zoom.us/j/67857582146
Meeting-ID: 678 5758 2146
Kenncode: 675845
Telefoneinwahl:
+496950502596,,67857582146# Deutschland
+496971049922,,67857582146# Deutschland

Weitere Veranstaltungen
In drei Abendveranstaltungen wollen wir mit Expert*innen aus Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Praktiker*innen verschiedene Herausforderungen im bayrischen Bildungssystemen diskutieren und Wege aufzeigen, wie diese zu meistern sind.

  • Lehrkräftemangel in Bayern
    mit Mark Rackles (Staatssekretär a.D. für Bildung in Berlin, Verfasser div. Expertisen zum Thema), Martina Borgendale (Vorsitzende GEW Bayern),
    16.5., 18:30 Uhr, Tagungszentrum Münchner AIDS-Hilfe
  • Recht auf Ganztagsbetreuung – wie kann dieses auch qualitativ umgesetzt werden?
    mit Ruth Brenner (Stadträtin DIE LINKE.) und Mario Schwandt (GEW Bayern)
    13.7., 18:30 Uhr, Nachbarschaftshaus Gostenhof Nürnberg

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein, der GEW Bayern und der GEW Stadtverband München.

Kategorie

Diese Veranstaltung als iCal exportieren.