Wann
Mittwoch - 17.09.2014
19:00 - 22:00
Wo
EineWeltHaus
Schwanthalerstr. 80
80336 München
TTIP: Konkurrenz um eine neue Weltwirtschaftsordnung – Mehr Freiheiten für das Kapital im Dienste der führenden Weltwirtschaftsmächte
Unter vielen politisch interessierten Menschen hat das TTIP keinen guten Ruf: Sie sehen alle Errungenschaften gefährdet, die unsere europäische soziale Marktwirtschaft so wohltuend vom amerikanischen Turbokapitalismus unterscheiden, wenn „wirtschaftliche Liberalisierung“ der Imperativ jeder Politik werden soll. Dem ist einerseits nicht zu widersprechen: „Liberalisierung“ ist schon immer das ideologische Getöse zu einer Politik gewesen, die dem Kapital alle Schranken aus dem Weg räumt, also sich dazu bekennt, dass das Gewinninteresse „der Wirtschaft“ schlicht unverträglich selbst mit den elementarsten Lebensnotwendigkeiten ganz normaler Leute ist.
Andererseits ist aber genau darum nicht einzusehen, dass die europäischen TTIP-Unterhändler und ihre demokratisch gewählten Auftraggeber das Vorurteil verdienen, sie seien eigentlich für den Schutz der europäischen Menschen, Umwelt, Kultur zuständig: Sie bezeugen durch ihren Willen zu TTIP bei allen einkalkulierten Schäden doch, dass sie auf jeden Fall wichtigeres zu tun haben, als sich um den Schutz von Verbrauchern, Arbeitern, Sparern, Museen … zu kümmern: Sie bekennen sich dazu, dass für sie „Europa“ dazu taugen soll und nur darin sein Recht hat, mindestens genauso erfolgreich wie, also: gegen die USA den möglichst durch keine nationale Regelung beeinträchtigten Weltmarkt national auszunutzen, also für die Stärkung des Euro zu benutzen – von dem inzwischen jeder Europäer weiß, dass er sich mit einem funktionierenden Gesundheitssystem für Griechen genauso wenig verträgt, wie mit einem soliden Kündigungsschutz für französische Arbeiter.
Der Vortrag will darüber aufklären, wie die Interessenlage der USA und der europäischen Staaten in Bezug auf TTIP wirklich beschaffen ist und warum man sich besser vor deren Zwecken als davor fürchtet, ausgerechnet diese Mächte könnten zuviel „Gestaltungsmacht“ aus der Hand geben.
Referent: Ein Redakteur des GegenStandpunkt-Verlags
Veranstalter: Gruppe Gegenargumente
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