Das „Haus mit der Roten Fahne“, Wohnungsbau, die Arbeiterbewegung und die „Grundtorheit unserer Epoche“

Wann
Freitag - 19.05.2017
19:00 - 21:00

Wo
Gewerkschaftshaus München (DGB-Haus)
Schwanthalerstr. 64
München

Details

Wir zeigen:

Das „Haus mit der Roten Fahne“, Wohnungsbau, die Arbeiterbewegung und die „Grundtorheit unserer Epoche“ (Originalaufnahmen aus dem Münchner Stadtrat, 15. Februar 2017)

Mit Beiträgen von

Horst Lischka (SPD), Josef Schmid (CSU), Manuel Pretzl (CSU), Mario Schmidbauer (Bayernpartei) u.a.

GEGEN das „Haus mit der Roten Fahne“

und

Sibylle Stöhr (BA Schwanthalerhöhe / GRÜNE), Gülseren Demirel (Die Grünen – rosa liste), Brigitte Wolf (DIE LINKE.), Cetin Oraner (DIE LINKE.) u.a.

FÜR das „Haus mit der Roten Fahne“

Freitag ▪ 19. Mai 2017 ▪ 19.00 Uhr ▪ Spielzeit 80 min ▪ Eintritt frei

GEWERKSCHAFTSHAUS München ▪ Ludwig Koch Saal ▪ Schwanthaler Str. 64

 

Weitere Informationen und Beschluss der Bürgerversammlung des Stadtbezirks Schwanthalerhöhe vom 27.04.2017 unter http://www.haus-mit-der-roten-fahne.de/

Hintergrund:

Seit Monaten kocht in München die Auseinandersetzung um den Erhalt des „Haus mit der Roten Fahne“ auf der Schwanthalerhöhe, seit 40 Jahren ein sozialer, kultureller und politischer Ort der Arbeiterbewegung.

Über 2.200 Menschen haben eine Petition zum Erhalt des Hauses unterzeichnet. Darüber hinaus haben Jugendorganisationen, gewerkschaftliche Gremien, verschiedene Organisationen und Vereinigungen sowie kulturelle Einrichtungen und Gewerbetreibende aus dem Westend an den Oberbürgermeister appelliert, das „Haus mit der Roten Fahne“ zu erhalten. Viele Einzelpersonen und die direkten Nachbarn haben sich ebenso für den Erhalt ausgesprochen, wie der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe dies mehrfach einstimmig getan hat. Zuletzt hat die Bürgerversammlung für den Stadtbezirk Schwanthalerhöhe mit ca. 250 anwesenden Bürgerinnen und Bürgern bei 4 Gegenstimmen einen entsprechenden Antrag angenommen. Die Presse hat ausgiebig über das Geschehen berichtet und die öffentliche Meinung im Münchner Westend ist eindeutig auf Seiten der Arbeiterbewegung, der Antifaschisten und Kriegsgegner, von denen dieses Haus genutzt wird.

Dessen ungeachtet hat der Stadtrat der Landeshauptstadt am 15. Februar 2017 einen weiteren Beschluss zur Beendigung des Mietverhältnisses und zur Einreichung der Räumungsklage getroffen.

Der Stadtrat traf seine Entscheidung auf Grundlage der bereits mehrfach (auch durch Referate der Landeshauptstadt) widerlegten Behauptung, man könne auf dem Grundstück billigen Mietwohnraum schaffen. Er tat dies aus eindeutig politisch motivierten Beweggründen, weil einer Mehrheit aus SPD, CSU, Bayernpartei und anderen (darunter offene Nazis) die politische Richtung der Mieter und Nutzer des Hauses nicht gefällt, was einen schweren Eingriff in die Meinungs-, Vereinigungs- und Pressefreiheit bedeutet. Zur Illustration mögen Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden der CSU, Pretzl, in der Vollversammlung des Stadtrats dienen: „Es war eine interessante Debatte über den Kampf gegen eine unliebsame politische Institution (…). Wir sagen klar: Um diese Institution ist es nicht schade, wir brauchen keine Kommunisten in dieser Stadt.“

Das Handeln des Stadtrats ist willkürlich und unverhältnismäßig. Die Fraktionen Die Grünen – rosa liste und DIE LINKE. haben deshalb bereits einen Antrag auf Aufhebung des Beschlusses eingereicht.

Wir werden den Kampf um den Erhalt des Hauses nicht einstellen, weil die demokratische und Arbeiterbewegung eine Infrastruktur benötigt, welche Sitzungen, Versammlungen und Veranstaltungen, den Druck von Büchern und Flugblättern, die Herstellung von Plakaten und Transparenten, die Probe von Musik und Theater u.v.m. ermöglicht! Gerade in Zeiten von zunehmendem Rassismus und einer wachsenden Kriegsgefahr dürfte das jeder/m einleuchten.

Wer das „Haus mit der Roten Fahne“ noch nicht selbst besucht hat, ist herzlich eingeladen, dies zu tun. In der Regel ist ganztägig jemand anzutreffen. Eine konkrete Möglichkeit ist auch die nächste Vorführung im Rahmen unserer Reihe „Rotes Kino“. Wir zeigen am Sonntag, 14. Mai 2017 um 18.00 Uhr den Film Die Generallinie oder Das Alte und das Neue von Sergej M. Eisenstein. Außerdem laden wir schon jetzt ein zum Tag der offenen Tür im Rahmen des Hinterhofflohmarkt im Westend am 03. Juni 2017 ab 9.00 Uhr.

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