Wann
Donnerstag - 07.05.2015
19:00 Uhr
Wo
Filmmuseum München
St.-Jakobs-Platz 1
München
In den 1980er Jahren gelang der Autorin Melanie Spitta, deren Familie als Sinti in die Konzentrationslager deportiert wurde, zusammen mit der Regisseurin Katrin Seybold ein aufrüttelnder Dokumentarfilm, in dem erstmalig zusammenhängend über die systematische Verfolgung und Vernichtung der deutschen “Zigeuner” bereits vor und vor allem während des Nationalsozialismus berichtet wird.
Doch auch nach Ende des Nazi-Regimes widerfährt den Opfern keine Gerechtigkeit: Die Schergen und “Rasseforscher”, die vorher an Zwangssterilisation und medizinischen Experimenten beteiligt waren, fungieren nun als Gutachter für Wiedergutmachungs-ansprüche. Die Leiden der Überlebenden fanden keine Beachtung und der Genozid an etwa einer halben Million Sinti und Roma wird aus dem öffentlichen Bewusstsein weitgehend verdrängt oder verharmlosend dargestellt.
Nach dem Motto “Sie haben alles aufgeschrieben, aber nichts gewusst”, prangert der Film durch Zeugenaussagen, Dokumente und Archivaufnahmen das Unrecht an, unter dem Überlebende bis heute leiden.
Erst am 17.3.1982 hat Helmut Schmidt, seinerzeit deutscher Bundeskanzler, die nationalsozialistischen Verbrechen an Sinti und Roma als Völkermord aus rassistischen Gründen anerkannt.
In Kooperation mit dem Filmmuseum München
Veranstalter: Dritte Welt Zentrum/Interkultureller Migrationsdienst der InitiativGruppe
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