Wann
Dienstag - 22.11.2016
19:00 - 21:00
Wo
NS-Dokumentationszentrum
Max-Mannheimer-Platz 1
80333 München
In den letzten Jahren wurde in den deutschen Medien, in Politik und Öffentlichkeit eine gesellschaftliche Debatte über die Folgen einer sogenannten „Armutszuwanderung“ ausgefochten, die zahlreiche antiziganistische Elemente aufweist.
Wütende „Anwohner“ berichten über „Müll“, „Lärm“ und „Kriminalität“; der Städtetag, Polizeidienststellen und Migrationsbeauftragte warnen vor einer „Gefährdung des sozialen Friedens“; Arbeitslosengeld- und Kindergeldzahlungen von EU-Zuwanderern werden unter die Lupe genommen. All dies nährt das rassistische Fremdbild vom „Zigeuner“.
Markus End setzt sich in seinem Vortrag kritisch mit dieser Debatte um die „Armutseinwanderung“ auseinander. Einen besonderen Schwerpunkt stellt dabei die mediale Berichterstattung dar. Anhand verschiedener Beispiele wird die Konstruktion des Narrativs „Armutszuwanderung“ nachvollzogen und kritisiert, um zum Schluss auf die politischen Konsequenzen und möglichen Gefahren der Debatte einzugehen.
Markus End ist Politologe und promoviert derzeit an der Technischen Universität Berlin zur Struktur und Funktionsweise des modernen Antiziganismus. Für das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma hat er eine vielbeachtete Studie über Antiziganismus in der deutschen Öffentlichkeit erstellt.
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