Wann
Montag - 06.06.2016
19:00 - 21:00
Wo
NS-Dokumentationszentrum
Max-Mannheimer-Platz 1
80333 München
Wie kann es möglich sein, dass ein Täter während seiner Tat, während er mordet und zerstört, lacht? Vom verstörenden Lachen der Killer berichten Augenzeugen immer wieder – seine zentrale Bedeutung wurde bislang kaum analysiert.
In der Studie „Männerphantasien“ wagte Klaus Theweleit erstmals eine Beschreibung des gewalttätigen faschistischen Mannes und seines innerlich fragmentierten, äußerlich aber gepanzerten Körpers. Auf diese Theorie greift er nun zurück, um die brutalen Mordtaten zu untersuchen, mit denen uns die Gegenwart beinahe täglich konfrontiert: Anders Breivik, der selbsternannte Tempelritter, der 67 Jugendliche auf der norwegischen Insel Utøya erschießt; die Killer des sogenannten „Islamischen Staats“, die grausame Hinrichtungen im Internet ausstellen; fanatische Attentäter, die die Karikaturisten von „Charlie Hebdo“ hinrichteten. An ihren Psychogrammen lässt sich das Lachen der Täter als Offenbarung ihrer Lust am Töten zeigen – die politische „Begründung“ ihrer Taten kann dies nur unzureichend verbergen.
Prof. Dr. Klaus Theweleit promovierte mit seiner viel beachteten Studie zu „Männerphantasien“. Er ist Literaturwissenschaftler, Kulturtheoretiker, Schriftsteller und Herausgeber. Jüngst erschienen ist Das Lachen der Täter: Breivik u.a. Psychogramm der Tötungslust.
Moderation: Michael Backmund, Journalist und Filmemacher
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