Wann
Mittwoch - 09.03.2016
19:00 Uhr
Wo
NS-Dokumentationszentrum
Max-Mannheimer-Platz 1
80333 München
Mit Dr. Frank Reuter, um 19.00 Uhr im NS-Dokumentationszentrum München, Auditorium (Brienner Straße 34). Der Eintritt ist frei.
Aus der Einladung:
Seit Jahrhunderten dienen Bilder vom „Zigeuner“ als Projektionsfläche für Überlegenheitsfantasien und Angstbilder, aber auch für erotische und exotische Sehnsüchte. Der Vortrag konzentriert sich auf die Rolle visueller Medien bei der Ausformung des „Zigeuner“-Stereotyps. Mit der Fotografie liegt der Fokus auf einem Schlüsselmedium der Moderne, das die Entwicklung des „Zigeuner“-Bildes seit Mitte des 19. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusst hat. Fotografie wird dabei weniger als ein Dokumentationsmedium, sondern vielmehr als ein Zuschreibungs- und Markierungsmedium begriffen, das unser Welt- und Menschenbild prägt. Der Referent nimmt Medien und Formate in den Blick: vom Kinderbuch bis zur Bildpostkarte, vom populären Magazin über das Propagandafoto bis zum privaten Schnappschuss von der Front. An Bildbeispielen werden die Stigmatisierungsmuster und Mechanismen aufgezeigt, die dem Konstrukt „Zigeuner“ zugrunde liegen. Einen Schwerpunkt bildet die Fotografie während des Nationalsozialismus.
Dr. Frank Reuter, geb. 1963, ist langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma. Seine Arbeitsschwerpunkte sind NS-Völkermord an den Sinti und Roma, Geschichte der „Zigeuner“-Bilder und Erinnerungskultur. Reuter ist Kurator von Ausstellungen und Autor zahlreicher Veröffentlichungen.
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