Wann
Freitag - 23.10.2015
19:00 - 23:00
Wo
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Frühling Str. 17
87439 Kempten
Der Prozess zur Aufklärung der Terror- und Mordserie des NSU läuft nun seit über zwei Jahren. Ein Ende ist nicht absehbar.
Die Anklageschrift geht bis heute von der ›Erkenntnis‹ aus, dass der NSU aus drei Mitgliedern bestanden habe, die letzte Überlebende säße auf der Anklagebank: Beate Zschäpe.
Die zweite Gewissheit der Anklagevertretung besteht darin, dass der NSU eine hoch konspirative Zelle gewesen sei und keine strukturellen Verknüpfungen zu anderen neonazistischen Gruppierungen (Blood & Honour, Combat 18 usw.) unterhalten hätte. Verbindungen und Übereinkünfte, die auch im Kontext der Terror- und Mordserie genutzt und wirksam wurden.
Die dritte Gewissheit besteht darin, dass staatliche Stellen in keiner strafrechtlichen Weise darin verwickelt sind, weder am Aufbau dieser terroristischen Struktur (durch V-Leute z.B.), noch an der Nicht-Aufklärung der Terror- und Mordserie (z.B. durch falsche und unterschlagene Spuren, die zu den Tätern geführt hätten).
Bekanntlich gibt es zahlreiche Bedenken zu diesen Ermittlungserkenntnissen. In dieser Veranstaltung geht es nicht darum, dass man auch eine andere Meinung haben darf. Es geht vielmehr darum, dass diese ›Ermittlungserkenntnisse‹ vorsätzlich falsch sind.
Dazu braucht man weder obskure noch waghalsige Annahmen. Zu diesem Schluss kommt man, wenn man exakt jene polizeilichen Ermittlungsstandards anwendet, die an fast jedem Tatort außer Kraft gesetzt wurden.
Der Autor und Journalist Wolf Wetzel wird dies anhand zentraler Punkte im NSU-Komplex belegen.
Die Ergebnisse der dreijährigen Recherche des Referenten finden sich auch in seinem Buch: Der NSU-VS-Komplex. Wo beginnt der Nationalsozialistische Untergrund – wo hört der Staat auf?, Unrast Verlag, Münster
Eine Veranstaltung des Kurt-Eisner-Vereins in Kooperation mit dem Antirassistischen Jugendaktionsbüro.
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