Personelle NS-Kontinuitäten in zentralen bayerischen Polizeibehörden nach 1945

Wann
Donnerstag - 16.07.2015
19:00 Uhr

Wo
NS-Dokumentationszentrum
Max-Mannheimer-Platz 1
80333 München

Details

„… auf Grund seiner beruflichen Kenntnisse für alle polizeilichen Aufgaben geeignet“ – Personelle NS-Kontinuitäten in zentralen bayerischen Polizeibehörden nach 1945. Vortrag von Dr. Joachim Schröder.

Nur wenige Polizeiangehörige wurden nach dem Krieg wegen ihrer Beteiigung an NS-Verbrechen gerichtlich verurteilt. Ebenso unterblieb weitgehend ein umfassender und konsequenter Personalaustausch.

Im Bayerischen Landeskriminalamt, im Präsidium der Bayerischen Grenzpolizei – auch in politisch so sensiblen Bereichen wie dem Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz oder in der Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamts – konnten ehemalige SS-Angehörige und Gestapobeamte ihre Karrieren fortsetzen. Über die Folgen dieser Kontinuitäten für die politisch-strategische Ausrichtung dieser Behörden, aber auch für ihre Arbeitsweise, wird erst seit kurzem diskutiert. Beispiele hierfür sind die politische Verfolgung von Kommunisten oder die Verfolgung und Diskriminierung der Sinti und Roma durch das seit 1953 schon wieder als bundesweite „Landfahrerzentrale“ agierende Münchner Landeskriminalamt.

 

Joachim Schröder war von 2009–2013 Mitarbeiter des NS-Dokumentationszentrums München und Kurator der Ausstellung „Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus“ (2012). Mit Susanne Meinl veröffentlichte er 2013 (online) eine Studie über die Frühgeschichte des Bayerischen Verfassungsschutzes. Zur Zeit arbeitet er am Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus der FH Düsseldorf und ist Präsidiumsbeauftragter für den Erinnerungs- und Lernort „Alter Schlachthof“.

 

Anmeldung Email:
Veranstalter: NS-Dokumentationszentrum München

Kategorie

Diese Veranstaltung als iCal exportieren.