[Ingolstadt] Antikriegstag 2014

Wann
Samstag - 06.09.2014
16:00 - 18:00

Wo
Donaubühne
Klenzepark
Ingolstadt

Details

Auf­ruf zur De­mons­tra­ti­on zum An­ti­kriegs­tag 2014 in In­gol­stadt

In­gol­stadt hat eine lange Mi­li­tär-​ und Rüs­tungs­tra­di­ti­on: Fes­tungs­stadt, Kö­nig­lich-​Bay­ri­sche Ge­schütz­gie­ße­rei, Mu­ni­ti­ons-​ und Rüs­tungs­fa­bri­ken, Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger, La­za­ret­te, Au­ßen­stel­le des Wehr­machts­ge­fäng­nis­ses Mün­chen, Gar­ni­sons­stadt, usw.

Noch heute ist mit CAS­SI­DI­AN ein Rüs­tungs­her­stel­ler ver­tre­ten und die Bun­des­wehr ist mit zwei Ka­ser­nen (Manchinger Stra­ße und Man­ching), einer wehr­tech­ni­schen Dienst­stel­le, dem Kreis­wehr­er­satz­amt und einem Mi­li­tär­flug­ha­fen prä­sent.
Auch die NATO ist mit einem „Kom­pe­tenz­zen­trum“ vor Ort.

Krieg be­ginnt im All­tag:
Durch zahl­rei­che öf­fent­li­che Ver­an­stal­tun­gen in der Re­gi­on ver­sucht die Bun­des­wehr fast schon ver­zwei­felt, neue Frei­wil­li­ge an­zu­wer­ben und all­ge­mein ihre Ak­zep­tanz in der Be­völ­ke­rung zu ver­bes­sern. Zu er­wäh­nen ist vor allem der „Tag der Pio­nie­re“, der „Re­ser­vis­ten­tag“, das „Bun­des­wehr-​ Be­achen“ in der Ka­ser­ne, die Haupt­büh­ne und zahl­rei­che Stän­de und Vor­füh­run­gen am Rat­haus­platz im Rah­men des letz­ten Bür­ger­fes­tes, Stän­de auf Job­mes­sen und der Mit­tel­baye­ri­schen Aus­stel­lung MIBA, Ju­gend­of­fi­zie­re an Schu­len mit „Kar­rie­re­trucks“ sowie öf­fent­li­che Ge­löb­nis­se und Ver­ab­schie­dun­gen von Sol­dat/-​in­nen, usw.

Nicht nur re­gio­nal ver­sucht diese Armee, sich in die Öf­fent­lich­keit zu drän­gen, im gan­zen Land sehen wir die glei­chen Be­mü­hun­gen:
Ra­dio-​ und Fern­seh­wer­bung, Clips und Ka­nä­le auf „Youtu­be“, Zei­tungs­an­non­cen, Ko­ope­ra­ti­ons­ab­kom­men mit Bil­dungs­mi­nis­te­ri­en, usw.

Krieg be­ginnt in der Po­li­tik:
Für zu­künf­ti­ge Ein­sät­ze, für kom­men­de Krie­ge braucht diese Armee neue Trup­pen, denn nach der Ab­schaf­fung der Wehr­pflicht sind Frei­wil­li­ge nö­ti­ger den je. Die Ziele der Aus­lands­ein­sät­ze wer­den in­zwi­schen deut­lich in der Öf­fent­lich­keit be­wor­ben, es wird von „Neuer Ver­ant­wor­tung“ und von der „Si­che­rung von Roh­stof­fen und Han­dels­we­gen“ ge­spro­chen und um diese Ziele durch­zu­set­zen wird mit dem Mo­dell einer fa­mi­li­en­freund­li­chen Bun­des­wehr ver­sucht, die Armee als at­trak­ti­ven Ar­beit­ge­ber zu prä­sen­tie­ren.

Wie ein Fall aus Ham­burg be­legt, wird auch zu Kür­zun­gen der Hartz 4 Leis­tun­gen ge­grif­fen, wenn ein Job­an­ge­bot der Bun­des­wehr ab­ge­lehnt wird, laut den Be­hör­den han­delt es sich um „zu­mut­ba­re“ Ar­beit.

Krieg be­ginnt hier – be­en­den wir ihn hier!
Welt­weit wer­den Sol­dat/-​in­nen ein­ge­setzt, um Macht­an­sprü­che zu ze­men­tie­ren, Droh­nen flie­gen fern­ge­steu­ert Ziele an und töten un­lieb­sa­me Per­so­nen aus der Höhe – nicht sel­ten kommt es zu Kol­la­te­ral­schä­den und zi­vi­len Op­fern. Krieg ist wei­ter­hin Rea­li­tät und All­tag, auch wenn das Wort „Krieg“ für die­sen Zu­stand sel­ten ver­wen­det wird.

Krieg ist die Durch­set­zung von Ka­pi­tal­in­ter­es­sen und Macht­an­sprü­chen mit Waf­fen­ge­walt oder mit der blo­ßen Prä­senz mi­li­tä­ri­scher Ein­hei­ten.
An­de­re Aus­lö­ser und Grün­de für Krie­ge und be­waff­ne­te Kon­flik­te spie­len dabei na­tür­lich eine Rolle, sind al­ler­dings oft nur vor­ge­scho­be­ne Grün­de.
„Für De­mo­kra­tie und Frei­heit“ lässt sich leich­ter ver­kau­fen als „Für die In­ter­es­sen der Deut­schen Wirt­schaft!“

Deut­sche Un­ter­neh­men sind viel­fäl­tig in die welt­wei­ten Kon­flik­te ein­ge­bun­den, egal ob durch Lie­fe­rung mi­li­tä­ri­scher Güter, durch lo­gis­ti­sche Hilfe oder die Fi­nan­zie­rung die­ser. Das deut­sche Heer und die deut­sche Ma­ri­ne un­ter­stüt­zen Mi­li­tärope­ra­tio­nen welt­weit.

Auch im In­land ist die Armee aktiv. Sie wurde be­reits mehr­mals gegen die Be­völ­ke­rung ein­ge­setzt, so wurde bei­spiels­wei­se beim letz­ten G8-​Gip­fel in Hei­li­gen­damm oder bei der jähr­lich statt­fin­den­den Mün­che­ner Nato Si­cher­heits­kon­fe­renz das Ver­an­stal­tungs­ge­län­de auch von Sol­dat/-​in­nen ge­si­chert. In den Ka­ser­nen wird schon jah­re­lang der Ein­satz gegen De­mons­trant/-​in­nen und Strei­ken­de geübt, ein Ein­satz der Bun­des­wehr gegen die ei­ge­ne Be­völ­ke­rung ist aber nach wie vor ver­fas­sungs­wid­rig!

Wir gehen auf die Stra­ße für eine Po­li­tik, die ohne Krieg aus­kommt!

Wir wol­len kei­nen Krieg für Ka­pi­tal und Groß­macht­in­ter­es­sen!

Kein Fuß­breit der mi­li­tä­ri­schen Wer­bung in der Öf­fent­lich­keit!
Schu­len, Uni­ver­si­tä­ten, Bür­ger­fes­te, Mes­sen und Ar­beits­äm­ter zu bun­des­wehr­frei­en Zonen!

Keine Kitas für das Mi­li­tär!

Kein Ein­satz von Droh­nen, weder für die Bun­des­wehr noch für sonst eine Armee!

Wir for­dern die Kün­di­gung der Ko­ope­ra­ti­ons­ab­kom­men zwi­schen Mi­nis­te­ri­en und Bun­des­wehr!

Kommt zur De­mons­tra­ti­on zum An­ti­kriegs­tag 2014 nach In­gol­stadt!
Sams­tag, 6. Sep­tem­ber 16.​00 Uhr, Klen­ze­park Nähe Do­nau­büh­ne

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