Xenofeministisches Symposium

Wann
Donnerstag - 21.11.2024 - 23.11.2024
Ganztägig

Details

Seit 2020 organisieren die Hochschulgruppe Desorientierungstage und der gemeinnützige Verein Assoziation:E e.V. Seminare und Kolloquien an der TU München. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der feministischen Gruppe „Laboria Cuboniks“ veranstalten wir ein
Symposium in Kooperation mit dem TUM Department of Science, Technology and Society.
Zentral für die Arbeiten von Laboria Cuboniks ist das Konzept „Xenofeminismus“, das
feministisches Denken zu (technischen) Wissenschaften in Bezug setzt und gegen
Naturalismen einen vielschichtigen Begriff des Fremden (gr. xénos) anführt. Der Anspruch
dabei ist es, (natur-)wissenschaftliche Abstraktion und Epistemologien sowie technologische
Vorstellungskraft mit einem Streben nach gesellschaftlichen Wirklichkeiten ohne herrschaftsförmige Vergeschlechtlichung und ohne identitätspolitische Verdinglichungen zu verbinden.
Diese Fokussetzung geht zurück auf „Nicolas Bourbaki“, Anagram von Laboria Cuboniks und Pseudonym eines überwiegend französischen Autor*innenkollektivs, das Mitte des 20. Jahrhunderts zur axiomatischen Begründung der Mathematik nach Kriterien der Abstraktion,
Allgemeingültigkeit und formalen Strenge arbeitete. Wichtige Bezugspunkte des
Xenofeminismus’ finden sich in Philosophie, Design, Architektur, Mathematik, Biologie und
Ingenieurwissenschaften, sodass das Symposium von vornherein interdisziplinär
ausgerichtet ist.
Der Xenofeminismus steht damit in einer modern-utopischen Tradition: Er bezieht sich auf
klassisch moderne (und bislang männlich geformte und dominierte) Denkformen und fordert
nicht deren Abschaffung, sondern ihre feministische Aneignung. Damit verbunden ist ein
utopischer Bezug auf die durch Herrschaft gehemmten Potenziale von Rationalität und
Technologie, die von Feminist*innen nicht zu verwerfen, sondern zu verwirklichen seien.

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