Wann
Samstag - 27.01.2024
14:00 - 15:30
Wo
Platz der Opfer des Nationalsozialismus
Platz der Opfer des Nationalsozialismus
München
Gedenkkundgebung für die Opfer des Nationalsozialismus
Am 27. Januar 1945, vor 79 Jahren, befreite die Rote Armee die Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz. Es sollte noch vier Monate dauern bis zur endgültigen militärischen Niederlage des Nationalsozialismus durch die Alliierten.
Dem nationalsozialistischen Vernichtungswahn fielen in ganz Europa und Teilen Nordafrikas mehrere Millionen Menschen zum Opfer. Die Todeszahlen des von den Deutschen losgetretenen 2. Weltkrieges liegen bei weit über 50 Millionen. Darunter allein 6 Millionen Jüdinnen und Juden, die den antisemitischen Vernichtungsfantasien der Deutschen und ihrer Verbündeten zum Opfer fielen. Die bürokratisch geplante und systematisch durchgeführte Massenvernichtung von Jüdinnen und Juden sowie Sinti*zze, Rom*nja, Slawischen Menschen, Queers, Antifaschist*innen, Kommunist*innen, Anarchist*innen und Menschen mit Behinderung ist in der Geschichte beispiellos. Hinzu kommen noch viele andere Gruppen, die in der nationalsozialistischen Ideologie der deutschen Mehrheitsgesellschaft ebenfalls für „lebensunwert“ oder zu Feind*innen erklärt und verfolgt wurden.
Die militärische Niederlage des Nationalsozialismus bedeutete jedoch nicht das Ende der Ideologie. Ehemalige NS-Funktionäre und NS-Täter konnten in der BRD nach wenigen oberflächlichen Verfahren oft unbehelligt weiter Karriere machen und nicht selten hohe Ämter bekleiden. Nicht erst die Selbstenttarnung des NSU, sondern eine lange und anhaltende Geschichte rechten Terrors, mit zahlreichen unaufgeklärten Morden, deutete auf die staatliche Vernachlässigung und ein aktives Wegschauen hin. Dies ist das Produkt einer unzureichenden und letztlich nicht erfolgten Entnazifizierung.
„Es ist geschehen, und kann folglich wieder geschehen“ (Primo Levi)
Gerade jetzt wo die Zahl antisemitischer Gewalttaten wieder stetig ansteigt, antisemitische Rhetorik erneut besonders salonfähig ist und die Abwehr von Schuld an und Verantwortung aus dem Holocaust sich weiter verfestigt, gilt es für uns Antifaschist*innen zu verhindern, dass Ähnliches wieder geschehe. Es ist gerade dieser Wunsch der „deutschen Volksgemeinschaft“ nach einem Schlussstrich, der den Weg frei macht für den heutigen Antisemitismus sowie Antiziganismus und Rassismus. Denn wer sich nicht für die Gräueltaten des Holocaust zu verantworten braucht, der ist frei sich seinem Hass ungeniert hinzugeben. Daher gilt es nach Adornos Imperativ „Denken und Handeln so einzurichten, dass Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts Ähnliches geschehe“.
Als Antifaschist*innen wollen wir den 27. Januar zum Anlass nehmen, um den Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken und an sie zu erinnern. In Zeiten in denen rechte Wahlerfolge zur Normalität gehören, Politker*innen Antisemitismus ausschließlich in migrantischen Communities verorten und bürgerliche Parteien sich fleißig an der autoritären Neuauflage Deutschlands beteiligen, bleibt ein antifaschistisches Gedenken gegen das Vergessen unerlässlich.
Kommt deshalb mit uns am 27.01.2024 um 14 Uhr zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus!
Für ein antifaschistisches Gedenken! Gegen das Vergessen!
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