Das Archiv als Institution und das Archivieren als Methodik erleben gerade einen wichtigen kulturellen moment in Europa. Während alte Archive kritisch aufgearbeitet, reformiert oder gar abgeschafft werden sollen, sollen neue Archive geschaffen werden, um die unzähligen Leerstellen der ersteren zu füllen. Kann das neue Archiv jedoch die Antwort auf das alte Archiv sein? சிந்துஜன் வரதராஜா (Sinthujan Varatharajah) und مشترى ھلال (Moshtari Hilal) setzen sich in diesem Gespräch mit der gegenwärtigen (verzweifelten) suche nach einer Neuordnung der Dokumente auseinander.
Moshtari Hilal (مشترى ھلال) ist Künstlerin, Autorin und Kuratorin und lebt in Hamburg. Sie studierte Islamwissenschaft in Hamburg, Berlin und London mit Schwerpunkt auf Gender und Dekoloniale Studien und ist Mitbegründerin des Kollektivs AVAH (Afghan Visual Arts and History) und des Forschungsprojekts CCC (Curating Through Conflict with Care). Im Herbst erscheint ihr Roman “Hässlichkeit” beim Hanser Verlag.
சிந்துஜன் வரதராஜா (Sinthujan Varatharajah) lebt als Essayist*in und politische Geograf*in in Berlin. Ihre*Seine Arbeiten beschäftigen sich mit den Themen Staatenlosigkeit und Vertreibung aus einer räumlichen, logistischen und materialistischen Perspektive. Varatharajah co-gründete 2018 die Veranstaltungsreihe „dissolving territories – kulturgeografien eines neuen eelam“, die sich den alltäglichen Folgen der Staatenlosigkeit ästhetisch und politisch nähert. Varatharajahs erstes Buch, ‚an alle orte, die hinter uns liegen‘ erschien im Herbst 2022 im Hanser Verlag.
Gemeinsam ist von ihnen 2022 der zweisprachige Gesprächsband “Englisch in Berlin. Ausgrenzungen in einer kosmopolitischen Gesellschaft” beim Berliner Verlag Wirklichkeit Books erschienen.
