18. Juni 2023, 20 Uhr, iRRland2, Bergmannstraße 4 Hinterhaus, München-Westend

Die Vortragsreihe Talk is cheap – Pop und die Sozialwissenschaften widmet sich popkulturellen Phänomenen und spiegelt Aussagen, Haltung und Ästhetik an den soziologischen und politischen Problemstellungen der Gegenwart. Worum ging es und geht es den Akteur*innen? Was kann man aus geschichtlicher, philosophischer oder soziologischer Sicht aus den Äußerungsformen einer Band, einer Regisseur*in oder einer Künstler*in mitnehmen? Nach einem Einstiegsvortrag durchsetzt mit Sound- oder Bildbeispielen runden hoffentlich lebhafte Diskussionen mit Kaltgetränken die Veranstaltungen ab.

Knapp 4 Jahre nach Ende der damaligen Veranstaltungsreihe Talk is cheap – Pop und die Sozialwissenschaften wagen wir eine Fortsetzung. Die Welt, die Gesellschaft, unser Zusammenleben ist seitdem nicht weniger kompliziert geworden – wir freuen uns auf weitere spannende Vorträge und Diskussionen, vielleicht als Ausgangspunkt für persönliche, politische und gesellschaftliche Reflexion.

Weiter geht es mit dem dritten Teil der Trilogie „Männerbilder im Rock der 1970er-Jahre“:

Lou Reed und das Scheitern des Intellektualismus im Pop

Unbemerkt von weiten Teilen der Popöffentlichkeit entwickelt sich im Umfeld von Andy Warhols Factory in New York in den 1960er-Jahren mit Velvet Underground eine tragfähige ästhetische Alternative zum damaligen Rockmainstream. Lou Reed ist ein prägender Akteur dieser Formation und beginnt in den 1970er Jahren eine wechselvolle Solokarriere, die sich vor allem um das Bemühen dreht, Ephemeres und litarisch Anspruchsvolles ins Herz der Rockkultur zu tragen. In einem nicht immer explizit erklärten Krieg gegen die Kulturindustrie enstehen über die Jahre Alben, die als Ansätze verstanden werden können Rockmusik für Erwachsene zu schreiben und die dabei unfreiwillig die Aporien aufdecken, denen ein solcher Versuch zwangsweise ausgesetzt ist.