Seminar mit Andrej Holm: Grundlagen der Wohnungsfrage

Wann
Samstag - 21.05.2022
10:00 - 16:00

Wo
Ligsalz8
Ligsalzstr. 8
80339 München

Details
Wohnen ist alles andere als eine Privatangelegenheit. Als Ausdruck sozialer Verhältnisse und Gegenstand politischer Auseinandersetzungen hat das Wohnen einen zutiefst gesellschaftlichen Charakter. Im Spannungsfeld von Markt, Staat und Alltagspraxen spiegeln sich in den Wohnverhältnissen die grundlegenden Konflikte unserer Gesellschaft
Das Tagesseminar soll daran anknüpfend die Möglichkeit zur Vertiefung geben. Auf Basis von einführender Literatur aus dem Umfeld der kritischen Stadtsoziologie und im Gespräch mit Andrej Holm werden „alle Fragen, die wir schon immer hatten“ gestellt und diskutiert werden – gerade auch mit Blick auf eine sinnvolle Praxis in München.
Von Abwendungsvereinbarungen und Bodenwertsteuern über Förderprogramme und Mietendeckel bis zu Wohngeldzahlungen und Zweckentfremdungsverboten – im Jahrmarkt der wohnungspolitischen Vorschläge und Instrumente ist es nicht immer leicht den Überblick zu behalten und eine klare Position zu formulieren.
Im Workshop soll im Rückgriff auf historische Analysen und politökonomische Systematisierungen ein Orientierungsrahmen zur Einschätzung von wohnungspolitischen Vorschlägen erarbeitet werden. Im zweiten Schritte sollen die gemeinsam erarbeiteten Evaluationskriterien auf verschiedene Instrumente der aktuellen Debatten angewandt werden.
Das Seminar ist für max. 25 Teilnehmer*innen. Spezielles Vorwissen ist nicht notwendig, die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit in Kleingruppen wird vorausgesetzt.
Unkostenbeitrag: 10.00 Euro
Anmeldung bis 15.5.2022 an:
[email protected]
Der Referent:
Andrej Holm ist Sozialwissenschaftler mit den Themenschwerpunkten Stadterneuerung, Gentrifizierung und Wohnungspolitik. Er war 2016/2017 kurzzeitig Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen der rot-rot-grünen Landesregierung von Berlin.
Andrej Holm hat sich mit dem Plädoyer für eine Neue Wohngemeinnützigkeit und Rekommunalisierung in ein politisches Minenfeld begeben, da der Ansatz nicht nur von verschiedenen Seiten (liberale und konservative Kapitalfraktionen und Interessenverbände, etablierte politische Parteien) massiv kritisiert wird, sondern auch im Kontrast steht zu partikularistischen Freiraumpolitiken der linken Szene, in denen über die strukturellen Grenzen und Exklusionen im Umfeld von Hausprojekten und Mietshäusersyndikatsprojekten viel zu selten offen debattiert wird. Gemeinsam ist die Frage zu erörtern, wie eine wohnungspolitische Wende zu gestalten ist.
In den Analysen von Andrej Holm sind Fragen der Gleichstellung und der Reproduktion an vielen Stellen mitgedacht, ob es um Kita-Plätze oder Partizipation – gerade auch von migrantischen Frauen – im Stadtteil geht.
Veranstalter:
Aktionsgruppe Untergiesing, Kampagne MIETENSTOPP & #ausspekuliert
Kooperationspartner:
Kurt-Eisner-Verein für politische Bildung in Bayern e.V.

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