Die eigentümliche Sorglosigkeit des Kapitalismus in Zeiten von Corona

Wann
Dienstag - 30.06.2020
20:00 - 21:30

Details

Online-Vortrag mit Diskussion

Die derzeitige Pandemie wirkt wie ein Brennglas, unter dem sich alte Probleme in unserer Gesellschaft zuspitzen und deutlicher in Erscheinung treten. Ein Beispiel dafür ist die Krise der Sorgearbeit. Sorgearbeit wie die Pflege ist in aller Regel „weibliche“ Arbeit und hat seit jeher einen schweren Stand in der kapitalistischen Gesellschaft. Durch die Corona-Pandemie hat sich dieser Umstand in kürzester Zeit weiter verschärft, wenngleich viele Sorgeberufe derzeit als „systemrelevant“ deklariert und mit Applaus kommentiert werden. Der Vortrag gibt eine Einführung in die Hintergründe der für kapitalistische Gesellschaften typischen Abwertung von Sorgearbeit und beleuchtet am Beispiel der Pflege, was es heißt, „systemrelevant“ und dennoch ausgebeutet zu sein.

Referentin: Dr. Tine Haubner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Zu ihren Schwerpunkten gehört die Analyse von Arbeit in ihrer Bandbreite, insbesondere unbezahlte und informelle Sorgearbeiten. 2017 ist ihr Buch „Die Ausbeutung der sorgenden Gemeinschaft: Laienpflege in Deutschland“ erschienen.

Veranstalter: DGB Bildungswerk Bayern e.V.

Anmeldung erforderlich unter [email protected]

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