Abdullah Öcalan: Die kapitalistische Zivilisation. Buchvorstellung mit Reimar Heider

Wann
Montag - 13.05.2019
20:00 - 22:00

Wo
Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung
Oettingenstraße 67
München

Details

Abdullah Öcalan
Die kapitalistische Zivilisation
Unmaskierte Götter und nackte Könige
Manifest der demokratischen Zivilisation, Band II

 

Buchvorstellung mit Reimar Heider
Öcalan-Übersetzer / Internationale Initiative „Freiheit für Öcalan – Frieden in Kurdistan“

 

Seit 20 Jahren sitzt Abdullah Öcalan, der Gründer der
Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) auf einer Gefängnisinsel
vor Istanbul. In den Medien wird er als Machtmensch
und Terrorist dargestellt. Die PKK ist seit 1993 in
Deutschland verboten. Mehr muss die Zeitungsleserin
nicht wissen. Sein Buch „Die kapitalistische Zivilisation“
(im März 2019 im Unrast-Verlag erschienen) zeigt den
anderen Öcalan: den Philosophen und Vordenker, der
über Kapitalismus, Nationalstaat und Frieden nachdenkt.
Mehr als 2300 handgeschriebene A4-Seiten hat der
mittlerweile 70-Jährige in den Jahren 2007 bis 2010
im Gefängnis gefüllt, ohne Laptop, Internet und mit nur
sehr begrenztem Zugang zu Büchern. Das Ergebnis:
ein fünfbändiges Opus Magnum, das „Manifest der
demokratischen Zivilisation“.

Öcalan-Übersetzer Reimar Heider wird den zweiten
Teil dieser, erstmals auf Deutsch erschienenen Schrift,
„Die kapitalistische Zivilisation“ vorstellen – in den
Räumen einer Universität. Denn dort gehören die Thesen
Öcalans diskutiert. Es geht um Kritik am positivistischen
Wissenschaftsverständnis und am Kapitalismus als
Gegenteil von Wirtschaft. Insbesondere das Konzept
des Nationalstaats, von Öcalan als moderner Leviathan
bezeichnet, wird einer Kritik aus nahöstlicher Perspektive
unterzogen.

Da diese Buchvorstellung bei uns Kommunikationswissenschaftlern
stattfindet, wird Heider auch auf die implizite
Medientheorie in Öcalans Werk eingehen. Ein Beispiel:
„Die wichtigste Rolle des sogenannten Mediensektors
liegt darin, diese virtuelle Gesellschaft, dieses Simulakrum,
zu präsentieren, als sei es real. Die Gesellschaft,
die wir verwirklichen und in der wir leben sollten, wird
dagegen als unergiebig, illusionär und utopisch ständig
von der Tagesordnung ferngehalten“ (S. 362).

 

Montag 13. Mai 2019 – 20 Uhr
Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung,
Oettingenstr. 67, Raum: L155 (1. Stock)

Eintritt: kostenlos

Die Lesung findet im Rahmen des Seminars „Digitale Arbeit und Kapitalismus“ statt.

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