Wann
Mittwoch - 13.03.2019
19:00 - 21:30
Wo
DGB Haus
Schwanthalerstraße 64
München
PROFITORIENTIERUNG HAT IM GESUNDHEITSWESEN NICHTS ZU SUCHEN!
„Krank aus der Klinik“ – so oder ähnlich lauten die Titel zahlloser alarmierender Berichte aus deutschen Krankenhäusern. Bezeichnenderweise fehlt dabei aber fast immer der Bezug auf die wesentliche Ursache dieser Zustände: die seit 2003 verbindliche Vergütung der Krankenhäuser durch sogenannte „Fallpauschalen“ (englisch: DRGs – Diagnosis Related Groups). Nach ihr hat jede diagnostizierbare Krankheit einen festen Preis. Wer mit möglichst geringen Kosten die Patient*innen schnell abfertigt, macht Gewinn; wer sich auf die Patient*innen einlässt, macht Verluste.
Die Einführung der Fallpauschalen war der entscheidende Schritt zur Kommerzialisierung der öffentlich betriebenen Krankenhäuser die bis dahin vom Gedanken der Empathie und Fürsorge getragen wurden. Oft waren und sind die Kommerzialisierungsbemühungen nur der Anfang von Privatisierungen und haben (von den neoliberal ausgerichteten Bundesregierungen beabsichtigt!) zu einem großen Schub weiterer Privatisierungen ehemals öffentlicher Krankenhäuser beigetragen.
Wirtschaftsberater durchforsten seitdem jede Abteilung und prüfen, ob Vorgänge nicht mit noch weniger Personal bewältigt und auch sonst „effizienter“ organisiert werden können. Die Frage ist nicht mehr: Was brauchen die Patient*innen? Sondern: Was bringt sie uns Krankenhausbetreiber*innen, Gewinn oder …Verlust! Das Personal – seien es Ärzt*innen oder Pfleger*innen – werden durch die Überlastung wegen zu wenig Personal selber krank oder können und…. wollen in einem solchen System nicht mehr arbeiten.
Alle versprochenen Wirkungen: Verbesserung der Qualität, der Behandlung und Versorgung der Patient*innen, Kostensenkungen für die Krankenkassen bzw. für den/die Steuerzahler*in sind nicht verwirklicht worden! Im Gegenteil alle negativen, von vielen Expert*innen vorhergesagten „Nebenwirkungen“ des Systemwechsels, sind eingetreten: Patient*innen werden noch krank nach Hause geschickt, die Qualität der Behandlungen leidet unter den Kosteneinsparungen, die Patient*innenpflege leidet unter zu wenig und überlastetem Pflegepersonal.
Stattdessen verdienen sich die privaten Krankenhaus-Konzerne eine goldene Nase – auf Kosten der Beschäftigten, Patient*innen und den Krankenhäusern im öffentlich betriebenen Krankenhaussektor. Gleichzeitig üben die Fallpauschalen-Regelung und der privatisierte Krankenhaussektor einen erheblichen Druck auf den öffentlichen Sektor aus, ebenfalls auf Biegen und Brechen immer „effizienter zu wirtschaften“, um die Krankenkassen zu „entlasten“.
Der Pflegenotstand ist ein gesellschaftliches Problem. Es betrifft also nicht „nur“ das Pflegepersonal, die Ärzt*innen, sondern auch die Patient*innen – alle Menschen sind potentiell Patient*innen! Fast alle können mal in die Situation kommen, in ein in vielerlei Hinsicht „unterversorgtes“ Krankenhaus hinein zu müssen, außer diejenigen, die sich teure Behandlungen in privaten Spitzenkliniken leisten können.
FÜR EINE BEDÜRFNISORIENTIERTE GESUNDHEITSVORSORGE!
WEG MIT DEN FALLPAUSCHALEN – UND DER PRIVATISIERUNGSPOLITIK!
Der Film – DER MARKTGERECHTE PATIENT – will ganz bewusst die Diskussion über die Ausrichtung der Gesundheit am Profit führen und diese kritisieren, entsprechende Volksbegehren unterstützen und Verständnis für den in vielen Krankenhäusern geführten Kampf (Streiks!) für mehr Personal mit durch Tatsachen belegten Argumenten und ergreifenden Bildern erwecken.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
MITTWOCH 13. MÄRZ, 19.00 UHR,
DGB-HAUS, Partykeller
SCHWANTHALERSTR. 60-65
Veranstaltet und unterstützt von:
Münchner Gewerkschaftsstammtisch/Münchner Gewerkschaftslinke, ver.di-Jugend München
weitere UnterstützerInnen:
Ver.di-Ortsvorstand Fachbereich 8 – München, Bürger*inneninitiative für mehr Personal in der Pflege – Dachau
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